Stress und hormo­nelles Gleich­gewicht?
– Wie steht das miteinander in Verbindung?

Wusstest du, dass ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel – das ist unser Haupt-Stresshormon – die gesamte HPA-Achse durcheinanderbringt?

HPA-Achse? Ich erkläre es dir:

Die HPA-Achse ist die Hypo­thalamus-Hypo­physen-Neben­nieren­rinden-Achse (auf englisch: hypothalamic-pituitary-adrenal-axis) oder ein­facher aus­ge­drückt unsere Stress­achse.

Es handelt sich dabei um ein komplexes Kommuni­kations­system durch Hormone und Boten­stoffe zwischen Gehirn und Neben­nieren­rinde. Das Gelingen dieser Kommuni­kation legt die Basis unserer An­passungs­fähigkeit bei Stress.

Vereinfacht erklärt ist es so, dass im Gehirn ein poten­zieller Stressor in unserer Umwelt be­wertet wird und dement­sprechend viel Nor­adrenalin und Adrenalin in der Neben­nierenrinde frei­ge­geben wird. Das ist die so­ge­nannte Fight-or-flight-Reaktion und unserem Körper stehen blitz­schnell alle Ressourcen zur Ver­fügung, um zu kämpfen oder zu fliehen.

In einem zweiten, parallel laufenden Prozess wird das Stresshormon Cortisol gebildet und in den Körper ab­ge­geben. Dieses Hormon sorgt vor allem dafür, dass dem Körper ge­nügend Energie zur Aus­führung der nun an­stehenden Hand­lungen zur Ver­fügung steht – indem es einen Prozess zur Er­höhung des Blut­zucker­spiegels in Gang setzt.

HPA-Achse -Hypothalamic Pituitary Adrenal Axis - Hormonbalance - Beratung - Anna Wiesemann



CRH – Corticotropin-Releasing-Hormon, kurz CRH, ist ein Pep­tid­hormon, das ins­be­sondere in der Stress­reaktion in­volviert ist.

ACTH – Das Adreno­cortico­tropes Hormon reguliert die Bildung der Neben­nieren­rinden­hormone, wobei es auf die Bildung und Frei­setzung von Cortisol die stärksten Effekte hat.

Es ist ein geniales, jahrtausendealtes System, zudem unser Körper in der Lage ist. Es schützt uns und ermöglicht es, schnell zu handeln, wenn es nötig ist.

Zum Glück kann sich dieses ausgeklügelte System wieder selbst regulieren, sonst würden wir und schließlich nicht mehr beruhigen. Tatsächlich hemmen die Stresshormone Noradrenalin und Cortisol selbst ihre eigenen Prozesse, sobald das Gehirn (genauer gesagt die Amygdala) die Situation dementsprechend bewertet hat.

Voraussetzung dafür ist, dass es sich weiterhin um den ursprünglichen Stressor handelt und dieser vom Gehirn als beseitigt bewertet wird.

CRH – Corticotropin-Releasing-Hormon, kurz CRH, ist ein Pep­tid­hormon, das ins­be­sondere in der Stress­reaktion in­volviert ist.

ACTH – Das Adreno­cortico­tropes Hormon reguliert die Bildung der Neben­nieren­rinden­hormone, wobei es auf die Bildung und Frei­setzung von Cortisol die stärksten Effekte hat.

Was aber, wenn die Zentrale im Gehirn nicht zu dem Er­gebnis kommen, dass der Stressor be­sei­tigt wurde und dies häufiger passiert? Es ent­steht eine un­kontrollier­bare Stress­reaktion. Dabei werden Nor­adrenalin und Cortisol in großen Mengen ausgeschüttet und Stressachse kann sich nicht mehr selbst regulieren.

So gerät die Stressachse außer Balance. Cortisol regt den Blutzuckerspiegel dauerhaft an und das gesamte Hormonsystem gerät außer Balance.

Wie lässt sich dieses Aushebeln der HPA-Achse in eine unkontrollierbare Stressreaktion aufhalten? Na klar – durch Resilienz.

Unkontrollierbare Stresssituationen unserer Zeit sind nicht ständig wiederkehrende, hungrige Säbelzahntiger, sondern andauernder Druck auf der Arbeit, Trauma-bedingter Stress, ein Alltag als Alleinerziehende Mama, ständiger Zuckerkonsum, Verkehrschaos in der Großstadt oder finanzielle Sorgen.

Nun ist es klug, in jeder Lebenssituation immer wieder zu einem Punkt der inneren Ruhe zurückzufinden.

Was können mögliche Ansatzpunkte für mehr Resilienz und tiefere Entspannung im Alltag sein? Hier ein paar Ideen.

  • Lerne eine einfache Meditationstechnik, die du morgens und abends leicht umsetzen kannst. Du kannst hierfür auch eine App nutzen.
  • Ernähre dich blutzucker-stabilisierend und nimm deine letzte Mahlzeit gegen 18.00 Uhr zu dir. Ein stabiler Blutzucker hat einen direkten Einfluss auf deine Stressreaktion und beeinflusst diese positiv. Mehr dazu erfährst du in meinem Hormon-Balance Programm
  • Verwende erdende und beruhigende ätherische Öle. Ätherische Öle wirken direkt über die Amygdala auf das limbische System und können dein Nervensystem unmittelbar beeinflussen. Hier findest du mein genau dafür zusammengestelltes Kit.
  • Nutze entspannungsfördernde Supplemente wie Magnesium, Ashwagandha, GABA, Vitamin D, etc. Sprich mich hierzu gerne an.
  • Schalte deine elektronischen Geräte 2 Stunden vor dem Schlafen aus. Das blaue Licht deines Screens hindert die Melatonin-Produktion und lässt dich damit erst gar nicht richtig müde werden.
  • Eisbaden ist eine großartige Möglichkeit, um Stress zu Trainieren und den Körper stetig mit maßvollen Ausschüttungen von Stresshormonen zu konfrontieren. Wende dich an eine Erfahrene Gruppe in deiner Umgebung. Wenn du an der Nordsee wohnst, auch gerne an mich :D
  • Wende dich bei traumatisch bedingtem Stress an einen erfahrenen Trauma-Therapeuten oder buche ein traumasensibles Coaching.

Ich hoffe, dass du nun ein wenig genauer verstanden hast, wieso andauernder Stress so einen starken Einfluss auf dein Hormonsystem hat und du Ideen hast, ihn vorzubeugen. Ich möchte dich mit diesem Beitrag vor allem ermutigen und selbstermächtigen, dein Stress-Management in die Hand zu nehmen.

© Anna Wiesemann | ANNASENTIALS